Fiat-Chrysler und Renault wollen fusionieren. Noch ist nichts entschieden, aber vieles spricht dafür. Am Tag nach der Europawahl verkündeten die beiden
Konzerne ihre Pläne. Gelingt das Vorhaben, ist das eine Attacke auf den Volkswagen-Konzern und Toyota. Mit jährlich 8,7 Millionen produzierten Autos
würde der drittgrößte Autohersteller der Welt entstehen.
Weder Fiat-Chrysler noch Renault scheinen sich stark genug zu fühlen, die Milliardeninvestitionen in Elektroantriebe, autonomes Fahren und weltweiten
Vertrieb alleine stemmen zu können. Gemeinsam sind wir stärker, so die Devise.
Tatsächlich macht ein Zusammenschluss kaufmännisch Sinn. Ganz konkret könnten die beiden Autobauer Schwachstellen ausgleichen: Fiat-Chrysler
ist in Nordamerika vertreten, Renault hat bislang kein US-Geschäft. Dafür sind die Franzosen sowohl in Schwellenländern als auch mit ihren Elektroautos
erfolgreich - letzteres gemessen an Stückzahlen. Fiat-Chrysler fehlt das bis jetzt.
Lange haben die Franzosen versucht, Synergien im Verbund mit den japanischen Autobauern Nissan und Mitsubishi zu heben. Für mehr als eine mehr
oder weniger starke Überkreuzbeteiligung reichte es jedoch nicht. Eine komplette Fusion wollen die Japaner bis dato vermeiden. Fiat-Chrysler scheint
da deutlich aufgeschlossener zu sein.