Was passiert eigentlich mit den Batterien von Elektroautos, wenn ihre Lebenszeit vorbei ist? Einige Startups arbeiten an Lösungen.
Nur einer scheint den Trend zu verschlafen: Die Automobilindustrie.
Was passiert mit den Akkus der E-Autos, wenn sie aus den Fahrzeugen entfernt werden müssen. Etwa, weil sie nicht mehr genügend
Leistung bringen? Die Frage lässt sich nicht so leicht beantworten, da jeder Hersteller auf andere Lösungen setzt. Daimler plant
beispielsweise die Batterien umzurüsten und als Hausspeicherakku einzusetzen. Andere Hersteller äußern sich nicht zu den anstehenden
Problemen und verweisen auf zukünftige Lösungen.
Tatsächlich steht das komplette Recycling der Batterien noch am Anfang. Bisher war vor allem die Wiederaufarbeitung von kleinen
Smartphone-Akkus zu kostenintensiv und lohnte sich nicht. Bei den großen E-Auto-Akkus sieht das anders aus. In einem mittelgroßen
Akku von 50 Kilowattstunden verstecken sich zum Beispiel elf Kilogramm Kobalt, sechs Kilogramm Lithium und satte 32 Kilogramm Nickel.
Alles wertvolle Materialien, die Hersteller gewinnbringend verkaufen können.
Erstaunlicherweise hat kein einziger Hersteller einen genauen Plan, wie das eigentlich ablaufen soll. Auch Tesla ist da noch nicht so weit,
auch wenn man laut eigenen Angaben an einem Programm arbeitet. Einerseits ist es ein wenig überraschend, dass sich in den letzten Jahren
kein großer Hersteller darüber Gedanken gemacht hat. Andererseits dann auch wieder nicht, wenn man sich anschaut, wie kopflos viele
Unternehmen die Mobilitätswende angehen.
Der Markt ist groß, was auch bedeutet, dass sich viel Geld verdienen lässt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich einige vielversprechende
Startups dem Thema angenommen haben. Da wäre zum Beispiel das Unternehmen Redwood Materials, das seit einigen Jahren schon an einer
Lösung für die Batterien arbeitet. 40 Millionen Dollar war die Idee Investoren im vergangenen Jahr wert und auch Amazon-Gründer Jeff Bezos
beteiligte sich. Allerdings befindet sich das Unternehmen immer noch in einer Vorbereitungsphase.
Aus Deutschland kommt das Startup Duesenfeld. Das von Frank Kleineidam gegründete Unternehmen arbeitet an einer besonders
umweltschonenden Variante des Recyclings. Während viele Recyclingunternehmen die Akkus einschmelzen, setzt Duesenfeld nach eigenen
Angaben auf ein mechanisches Verfahren. Das ist nicht nur günstiger, sondern hilft auch der Umwelt, weil beim Verbrennen der Akkus
giftige Gasen entstehen können.
Erstaunlich an der Sache ist, dass diese Unternehmen bisher fast alle ohne die Unterstützung der Autokonzerne auskommen. Es scheint,
als würde die Auto-industrie ein wichtiges Zukunft-thema mal wieder aussitzen wollen.