Zwei deutsche Universitäten arbeiten an einem neuen Frühwarnsystem für Geisterfahrer. Es soll Falschfahrer und andere Verkehrsteilnehmer
auf die Gefahr hinweisen.
Jedes Jahr sterben auf deutschen Autobahnen etwa 20 Menschen durch Geisterfahrer. Ein flächendeckender Einsatz dieser Schutzsysteme
scheiterte bislang an dem hohen Arbeits- und Kostenaufwand. Aus diesem Grund arbeitet die Forschungseinrichtung gemeinsam mit der
Universität der Bundeswehr München an einem neuen Projekt namens "Ghosthunter". Das Ziel: ein Frühwarnsystem, das Geisterfahrer
mithilfe von Satellitendaten erkennt und sowohl den Fahrer als auch andere Verkehrsteilnehmer auf die Gefahr hinweist. Hierfür benötigen
die Wissenschaftler ein möglichst genaues Satellitensystem und möglichst genaues Kartenmaterial.
Gäste haben keinen Zugriff , bitte
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einloggenDas Projekt läuft bereits seit August 2015. Nun wird untersucht, ob heute verfügbares Kartenmaterial (sowohl frei zugängliches als auch das
der großen Anbieter TomTom und Here) für Ghosthunter ausreicht. Die Kollegen in München prüfen unterdessen die Genauigkeit des globalen
Navigationssatellitensystem (GNSS).
Theoretisch könnte Ghosthunter im Jahr 2020 serienreif sein. Doch das hänge in erster Linie vom Interesse der Industrie ab. Die Uni selbst
beschäftigt sich nur mit der Machbarkeit, nicht mit der Realisierung.
Die Technik könnte später mit einem Navigationssystem oder mit dem Smartphone kombiniert werden. Möglich ist auch eine Verbindung mit
dem System eCall, das ab 2018 in jedem Neuwagen verfügbar sein muss. Über dieses System könnte auch die Warnung anderer
Verkehrsteilnehmer in der Nähe des Geisterfahrers funktionieren. Allerdings muss hierfür noch geklärt werden, ob ein Geisterfahrer als Notfall
gilt. Denn nur dann dürfen persönliche Daten wie der aktuelle Standort weitergegeben werden.